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16. Juni 2005: Frage eines Studenten zu innerer Unordnung und rastlosem Denken

Hilfestellung von El Morya

Frage an El Morya:
In mir erlebe ich so oft einen Zustand von Unordnung und kann das kreuz und quer Denken meist nicht stoppen. Was kann mir helfen, um zumindest eine Ahnung von strukturiertem Denken zu erleben, meine Nervosität zu bändigen und mich nicht immer in einem solchen gedanklicher Tumult wieder zu finden?
Antwort:
"Chaos scheint eine Sucht zu sein, wird es doch so oft gesucht und gewählt. Dass es eine bewusste Entscheidung deiner selbst ist, darüber brauchen wir wohl kaum zu diskutieren. Dein Zustand ist nicht weiter überraschend, förderst du doch denselben durch ein unkontrolliertes Tragen deiner Gedanken und Tätigkeiten von Raum zu Raum und von Ort zu Ort, ohne auch nur im Geringsten einmal festzustellen, wo du dich befindest. Kann es sein, dass du ein wahres Genie der Sammlung und Vermischung bist? Warum glaubst du gibt es Türen, Durchgänge. Raum ist nicht gleich Raum. In jedem findet etwas anderes statt, in jedem wird etwas anderes gefordert, in jedem vertrittst du eine andere Funktion, Tätigkeit oder Fähigkeit.
Dort übernimmst du die Funktion des Lehrers, vor der Tür bist du Kollege und hinter der nächsten Tür wartet die Frau auf ihren Partner.
Immer bist du jemand anderes, immer zeigst du etwas anderes und immer repräsentierst du einen anderen Teil von dir und deinen Bestimmungen.
Durcheinander entsteht durch Vermischung von verschieden Räumen, in denen du unterschiedliches darstellst und vertrittst.
Jede Tür gibt dir das Zeichen von Wechsel und trennt offenkundig zwei Bereiche voneinander. Im Sinne dieser Erscheinung findest du deine Hilfe.
Wenn du Struktur suchst und dabei dein Denken beruhigen willst, so gewöhne dir an, mit realistischer Feststellung deines Wechsels von Ort zu Ort, von Handlung zu Handlung zu schreiten und dabei dir diesen Wechsel ein wenig mehr bewusst zu machen.
Chaos im Kopf ist die Gewohnheit des Vermischens und trägt unweigerlich, s


o anstrengend es auch sein mag, das unstrukturierte Durcheinander Huckepack.
Am deutlichsten kannst du diese Vermischung zwischen deinem Arbeitsplatz und deinem Zuhause feststellen, denn so gut wie nie trennst du hier die Räume. Gedanken von dort bleiben ungeklärt oder erhalten keinen definierten Platz und vermischen sich mit den auf dich einströmenden Ereignissen, die dich am neuen Ort erwarten. Diese bleiben wiederum ungeklärt und ohne Zuordnung in die dazugehörigen Gefilde und schon setzt sich Kettenwerk in Bewegung, denn bald schon findest du dich wieder an deinem Arbeitsplatz und der Reigen findet von vorne statt, nur die Positionierung hat sich verändert. Nun praktizier dies einmal 7 Tage die Woche und du weisst am 8 Tag nicht mehr wann Montag ist.
Viele solcher räumlicher Übergriffe kennst du, zwischen Bürotisch und Chefzimmer, zwischen Pausenraum und Besprechungszimmer, zwischen Wohnzimmer und Schlafzimmer, zwischen Fitnessraum und Auto, zwischen U-Bahn und Kinderzimmer usw. Oder vielleicht diese: Diskussionsinhalt deines letzten Kollegengespräches und Forderung deines Sohnes ihm bei den Hausaufgaben zu helfen oder gleichzeitig auch noch der Frau oder dem Mann zu erklären warum du wieder so spät nach Hause kommst.
Räume deines Alltags sind so vielfältig und nahe beieinander wie die Grashalme deines englischen Rasens, mit dem Unterschied, dass du bei ihm genau weisst, wann er zu schneiden ist und wann zu düngen.
Gehe langsam, wenn du rennen willst, stehe für Momente still, wenn du das Zimmer wechselst und mache dir bewusst was du verlässt und was du betrittst, was du hier getan hast und was jetzt kommt. Wo du bist, bist du wer, wenn du gehst, bist du etwas anderes."

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