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22. März 2008: Grübeln, grübeln . . . .des Denkers schwerster Weg

Eine Betrachtung über eine unserer Lieblingsbeschäftigungen

Grübeln, grübeln, grübeln, rein kommen wir schnell und raus, scheinen wir die Gene einer Schnecke zu besitzen. Ist intensives Nachdenken über Probleme selbst ein Problem? Ist Grübeln tatsächlich immer ein unausgesetztes Anspannen des Verstandes, das einen schier zum Wahnsinn führen kann und störend auf die „Seele“ des Menschen wirkt? Was auch immer, Tatsache ist, dass das Grübeln eine zweifelhafte Errungenschaft der von steigender innerer Unruhe geprägten Moderne ist.
Mensch bezahlt den Fortschritt und die Zivilisation offenbar mit wachsenden Orientierungproblemen und nervösen Unordnungen im eigenen psychischen Haushalt. Plötzlich gibt es so vieles zu bedenken und zu begrübeln. Es ist wie eine strukturelle Anatomie der Gemütskräfte am Werk. Das Zeitalter der Neurosen ist schon lange eingeläutet und fatalerweise ist das Grübeln oft deren erstes Symptom.

Tatsächlich ist der Stoff, aus dem die Grübeleien sind, im heutigen Leben besonders reichlich vorhanden. Die Individualisierung macht den Menschen zu einem tendenziell unsicheren, von Selbstzweifeln geplagten Wesen, das sich selbst ständig auf den Prüfstand stellt: Bin ich gut genug, bin ich fit genug, um etwa als Ich-AG zu bestehen? Sollte ich nicht glücklicher, schlanker, gesünder sein, bei all den Möglichkeiten?

Schon Kinder verfallen ins Grübeln angesichts der Kluft zwischen ihren vielfältigen Wünschen und Zielen und der Realität.
Frauen grübeln über ihren Körper und ihr Aussehen oder ihre Mehrfachbelastung oder über die Mangelware „Mann“, in ihrem Leben. Männer grübeln über Leistungs-vermögen, ihren Status, über Alimentenzahlung oder wie sie ihre Rolle als Mann anlegen sollen. Und alle sind ständig mit den Enttäuschungen und Verlusten konfrontiert, welche die Konkurrenz für sie bereithält. So wie die Zunge immer wieder unwillk
ürlich das Loch im Zahn abtastet, kreist das Denken unablässig um die Löcher im Selbstbild.

Mensch ist erstaunlich lebensklug und weise, wenn es darum geht, negative Ereignisse im Leben zu akzeptieren, wohlbemerkt in der Theorie. Wenn sie sich jedoch wagen, sich konkret in seinem Leben zu ereignen, dann tut er sich schwer damit.
Selbst Menschen, die aufgrund ihrer objektiven Lage „eigentlich“ glücklich sein müssten, fokussieren ihr Denken häufig auf die wenigen Niederlagen und Missgeschicke anstatt auf ihre Erfolge. Es hilft dann auch nicht, sich das Grübeln zu verbieten, denn je mehr ein Gedanke unterdrückt wird, desto heftiger drängt er sich ins Bewusstsein.
So entstehen die Teufelskreise des Grübelns, man will das Ungelöste, Unerledigte ausblenden, aber es ist präsenter im Denken als all das, womit wir uns lieber beschäftigen würden.

Sein trübes Image hat das Grübeln, weil es meist kontrafaktorischer Natur ist, sich also, bildlich gesprochen, mit „verschütteter Milch“ beschäftigt, nach dem Muster „Hätte ich nur oder was wäre gewesen, wenn“. Grübelt man eher über etwas, was man getan hat oder über etwas, was man versäumt hat oder was man unterlassen hat? Das ist wohl eine Sache des Zeitpunktes: Kurz nach einer „Tat“ bedauert man eher das, was man getan hat, langfristig und im Lebensüberblick grübelt man eher über das Unterlassene.

Zum Glück enden die meisten Grübelattaken nicht in der Obsession oder Depression. Häufig gelingt es, sich aus einer Krise herauszudenken. Dazu wird der Mensch zum Gedankendoktor in eigener Sache und der Selbsterzählung gibt er einen positiven Dreh, etwa nach dem Sinatra-Prinzip: I did it my way – was geschehen ist, ist geschehen – ich hätte es doch nicht besser machen können. Oder doch?

Aus welchem Blickwinkel wir Grübeln auch anschauen, sicher ist, dass wir damit einen der g r&ou
ml;ssten Energieverschleuderer in unserem Leben pflegen. So drängt sich die Frage auf: „Wie komme ich aus diesem Dilemma heraus?“
Eine Antwort in einem Satz gibt es nicht, zu vielfältig sind die Ansätze und so haben wir uns entschlossen, dem Thema „Grübeln“ ein ganzes Tagesseminar zu widmen, unter der Regie von El Morya selbstverständlich.

Im Moment ist es nicht möglich einen Termin zu setzen, da unsere Arbeit mit der Transformation nach wie vor äusserst intensiv ist und somit unsere Arbeitskapazität beschränkt.

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